Stabilität hat Vorfahrt - aktueller Fahrplan gilt weiterhin
Unternehmen 05.12.2024

Stabilität hat Vorfahrt - aktueller Fahrplan gilt weiterhin

Für die meisten Fahrgäste ist es eine Selbstverständlichkeit – im Nahverkehr aber eine große Anstrengung: alle Züge, die im Fahrplan stehen, sollen auch zuverlässig fahren. Vor diesem Hintergrund hatte die metronom Eisenbahngesellschaft im Sommer 2024 einen „stabilen Fahrplan“ angekündigt: weniger Fahrten, dafür aber stabil und zuverlässig. 

Grund dafür ist vor allem, dass es zu wenig Lokführer gibt, um dem gestiegenen Bedürfnis nach Mobilität gerecht werden zu können.

metronom hat dafür viel Kritik einstecken müssen, aber am Ende war es die richtige Entscheidung: von den im Stabilisierungsfahrplan zugesagten Fahrten sind mehr als 99% wie geplant gefahren. Zum Vergleich: vor der Entscheidung zum stabilen Fahrplan waren dies nur etwas mehr als 90%. Grund vor allem: fehlende Lokführer.

„Das war genau das Ziel hinter der unpopulären Entscheidung, den Fahrplan auf die wichtigsten Fahrten zu reduzieren: etwas weniger anbieten, diese Fahrten aber sicher leisten zu können. Das haben wir weitgehend erreicht“ zieht Björn Tiedemann, Pressesprecher des metronom, ein Fazit.

Die Fahrgäste scheinen dies zu akzeptieren und zu honorieren: seit dem stabilen Fahrplan gibt es deutlich weniger Beschwerden und mehr zufriedene Fahrgäste.

Ursprünglich wollte metronom Mitte Dezember wieder zum „alten“, vollen Fahrplanangebot zurückkehren, d.h. inkl. Verstärkerfahrten, aller Nachtfahrten und Wochenendverbindungen.

„Dieses Ziel haben wir leider nicht erreicht“ räumt Tiedemann zähneknirschend ein. Der stabile Fahrplan bleibt bis auf weiteres gültig.

Warum ist das so?

An der Anzahl Bewerber und Interessenten, als Lokführer zu arbeiten, liegt es zunächst nicht. Die nochmals verstärkten Maßnahmen zur Gewinnung von Lokführern haben zahlreiche Bewerber hervorgebracht. Sowohl für Quereinsteiger als auch für bereits fertig ausgebildeter Lokführer.

Aber: die Strecke des metronom ist sehr anspruchsvoll. Die Ausbildung und Qualifizierung zum Lokführer dauert 13 Monate. Nicht jeder Bewerber will diese Herausforderung annehmen.

„Dennoch sind wir sehr optimistisch: alle Maßnahmen zur Gewinnung neuer Lokführer und Quereinsteiger zeigen Wirkung, viele Menschen wollen Lokführer bei uns werden. Aber weniger als gedacht schaffen dies auch. Dies werden wir künftig berücksichtigen“ sagt Tiedemann.

Und wir bleiben dabei: Stabilität und Verlässlichkeit sind uns und den Fahrgästen sehr wichtig. Wir müssen die Zeit, bis wir das volle Fahrplanangebot wieder fahren können, noch etwas nach hinten schieben.

Klar ist auch – Sicherheit und fachlich hochwertige Ausbildung gehen immer vor. Daran werden wir auch künftig keine Abstriche machen und das volle Fahrplanangebot erst wieder aufnehmen, wenn wir es stabil und zuverlässig fahren können.

Ganz anders sieht es übrigens bei der Marke enno in der Region Braunschweig, Wolfsburg, Hannover aus: hier wird metronom als Betreiber ab Dezember den Halb-Stunden-Takt auf der RE50 auch am Wochenende fahren können.

Hier hat alles wie geplant geklappt und die großen Anstrengungen, ausreichend Lokführer zu gewinnen, haben sich ausgezahlt.

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